Schüler*innen der Berufsschulstufe der Kaywaldschule Lauffen beim Kurs Therapeutisches Bogenschießen
„Meine Lernkurve war erstaunlich“, sagt Robin und beschreibt damit in einem Satz, wie er sich den Bewegungsablauf zum Bogenschießen vom Rollstuhl aus erarbeitet hat – und mit Recht stolz darauf ist, dass seine Pfeile mittlerweile auf die Strohscheibe treffen.
Die sieben Schülerinnen und Schüler der Kaywaldschule Lauffen, die an sechs Vormittagen zu Gast auf dem Gelände der Schützengilde Bönnigheim sein durften, haben viel gelernt und erfahren: aufrechten Stand, Spannung und Entspannung, die Kraft, die im Bogen steckt und die Freude am Flug eines Pfeiles. Mindestens genauso wichtig: das wachsende Selbstvertrauen und das Genießen des eigenen (manchmal auch mühsam erarbeiteten) Könnens. Rosemarie Höhn-Mizo, frühere Kollegin der Kaywaldschule, hat ihre Qualifikation für das therapeutische Bogenschießen an der psychosomatischen Klinik Wollmarshöhe erworben; sie weiß und vermittelt, dass es um mehr geht als um Treffen und Punkte auf der Scheibe.
„Ich traue mich“, sagt Lilly, der es jetzt gelingt, die Sehne wirklich zu spannen. David, der sonst kaum spricht, überrascht seine Lehrerin auf die Frage, wie es war, mit einem klaren, lauten „Gut!“
Der Offenheit und Gastfreundschaft der Schützengilde Bönnigheim, die dieses besondere Angebot ermöglicht, gilt herzlicher Dank. Es war im Lauf des Kurses für die Schüler*innen und ihre Lehrerinnen interessant, dass Karlheinz Bauer von der Schützengilde vorbeischaute und einen Einblick in das Bogenschützenhaus mit vielen unterschiedlichen Bögen gab.
Das Klassenteam mit Monika Stader und Regina Frankenreiter ermutigt und unterstützt die Schüler*innen individuell und begleitet auch die Dokumentation des Gelernten durch Fotos und Texte im Bogenschießenheft.
Ein Höhepunkt am letzten Kurstag war es, einen sogenannten Flu-Flu-Pfeil fliegen zu lassen. Eric legt diesen (langsamer fliegenden) Pfeil ein, spannt – und sieht voller Freude seinem Pfeil nach, der in großem Flugbogen weit über den gesamten Platz fliegt. „Wie weit ist das?“ – es wird in begeisterten Schrittlängen nachgemessen!
Schön war, dass die Schüler*innen und das Klassenteam Gelegenheit hatten, sich mit einer Fotocollage aus dem Kurs beim Sportleiter, Herrn Enderle, persönlich zu bedanken. Danke, dass wir bei der Schützengilde Bönnigheim willkommen sind – auch im nächsten Jahr!
Text:
Rosemarie Höhn-Mizo
Foto:
Regina Frankenreiter